Technisches Tauchen

Was ist technisches Tauchen?
Unsere Lieblingsdefinition lautet:
„Technisches Tauchen sind Tauchgänge, die man aus physischen, psychischen oder medizinischen
Gründen nicht unmittelbar beenden kann.“
Technisches Tauchen ist das Tauchen mit verschiedenen Gasen. Dabei taucht man oft
dekompressionspflichtige Profile. Es entsteht also eine soft overhead, eine imaginäre Decke, die man
nicht durchdringen kann. Direktes Auftauchen ist wegen der Dekompressionspflicht nicht möglich.
Technisches Tauchen findet oft in größeren Tiefen oder mit längeren Grundzeiten oder mit einer hard
overhead (Wracktauchen, Höhlentauchen) statt.
Technisches Tauchen bedarf einer fundierten Ausbildung und auch nicht jeder Sporttaucher ist für
diese Form des Tauchens geeignet. Das Erkennen der eigenen Grenzen, das Akzeptieren seiner
Tagesverfassung und ein ausgeprägter Sinn für Sicherheit und Redundanz prägen einen guten
technischen Taucher. Technische Taucher sind keine Draufgänger. Leider setzen sich viele Taucher zu
hohe Ziele und Visionen und gehen mit der Zeit immer mehr an Risiko ein. So erklärt sich, dass viele
Tauchunfälle bei äußerst erfahrenen Tauchern auftraten, bei denen man im Nachhinein grobe
Sicherheitsmängel entdeckte. Der Kampf gegen die Nachlässigkeit muss permanent erstritten werden.
Der Mensch ist nicht zum Tauchen geboren.
Technisches Tauchen verlangt umfassende Kenntnisse in Technik, Medizin, Physik, Ausrüstungslehre
und Psychologie. Körperliche Fitness, mentale Stärke und eine gesunde Selbsteinschätzung sind
Kernbestandteile von technischen Tauchern. Nicht umsonst gilt diese Form des Tauchens als die
Königsdisziplin der Tauchsportvarianten und ist in keiner Weise mit dem Sporttauchen zu
vergleichen.
In den beiliegenden Kapiteln sind die wesentlichen Grundlagen in einfachen Worten beschrieben.
Wir wünschen dir viel Spaß beim Durcharbeiten und einen spannenden Kurs.
Bevor du weiter liest noch eines: „ Verliere niemals den Respekt vor dem Wasser“...